Persönliche Erfolge sind in den besagten Sportarten Boxen und Kickboxen nur durch
ausdauerndes Training, also Gelduld und Beständigkeit sowie gesundem
Selbstbewußtsein zu erreichen. Das sind Eigenschaften, die Jugendliche
nicht immer von vornherein mtibringen und oftmals auch sehr schnell ablegen,
wenn sie von den Umständen ihres Lebens enttäuscht sind. Ihnen dennoch
Perspektiven zu geben, dazu ist der Boxsport besonders geeignet.
Wenn Jugendliche keine Orientierung finden, keine Ziele haben und Ihnen
keine Leistungen abverlangt werden, wie sollen sie dann an eine Zukunft glauben?
Im Boxsport sollen sie sich messen und einordnen können, sich gesellschaftlich
orientieren und ein gesundes Selbstbewußtsein erlangen. Darüberhinais ist der
Kampfsport geeignet, Agressionen abzubauen, Aufgeregtheiten zu lösen und
körperlich gesund und fit zu bleiben. Sport war und ist immer eine hervorragende
Möglichkeit, Fairness, Respekt und Leistungswillen über alle politischen und
sozialen Grenzen hinaus zu beweisen.
Und weil gerade arbeitslosen Jugendlichen oftmals die Lebensperspektiven verloren
gehen, hat sich der Leiter unserer Boxabteilung, Ludger Stelte (Tel. 05252-52346)
zusammen mit dem Trainer Michael Kleymann (Tel. 05251-8923213) entschlossen,
arbeitslosen Jugendlichen ab sofort (27.Oktober 2006) ein kostenloses
Box- und Kickboxtraining anzubieten
Schulen Im Bruch, Bad Lippspringe
Es gibt eine Vielzahl von Projekten, die eingerichtet wurden, um über den
Kampfsport Jugendlichen eine positive Lebenshaltung zu vermitteln.
Wir zählen im folgenden einige auf:
- in Reutlingen finanziert das Innenministerium von Baden-Württemberg die Miete,
Ausrüstung und den Trainer für ein kostenloses Boxtraining für Jugendliche in einer
stillgelegten Fabriketage. Der Profitrainer Max Herfert betreut ein ähnliches zweites
Projekt ebenfalls mit Unterstützung öffentlicher Gelder der Stadt Reutlingen für
jugendliche Randgruppen. Damit erkennt das Ministerium die integrierende Wirkung
des Sports gerade für Jugendliche ausdrücklich an.
- für sein Boxcamp "Kragenhof" nahe Kassel erhielt der Trainer Lothar Kannenberg
das Bundesverdienstkreuz für seine Arbeit mit straffällig gewordenen Jugendlichen,
die sich dort "in`s Leben zurückboxen" dürfen. Das pädagogische Ziel ist,
Regeln zu akzeptieren, Respekt zu entwickeln und Disziplin zu üben.
- in Köln hat der ehemalige Mittelgewichtsboxer Jerry Elliot ein Gym eröffnet und
verwirklicht dort sein "Multicultural Project for Kids –
Kinder weg von der Straße zum Sport". Dort können Jugendliche aus sozial
schwachen Familien kostenlos am Boxtraining teilnehmen.
- der Box-Champion Darius Michalczewski bietet in Zusammenarbeit mit den
Soazialämtern verschiedener Städte in Polen in seiner dafür eigens eingerichteten
Stiftung Boxtrainings für arbeitslose Jugendliche an
- in Deutschland wurde der Journalist Hartmut Scherzer für seine Reportage über das
"Holy Family Gym" in belfast ausgezeichnet. Er beschreibt das Engagement des
Boxtrainers Gerry Storey, der es fertig gebracht hat, daß Protestanten und Katholiken
zur Zeit stärkster politischer Auseinandersetzungen problemlos miteinander trainierten.
- der Schweizer Soziologe Loic Wacquant schrieb eine wissenschaftliche Arbeit über
einen von der Stadt finanzierten Boxclub in einem problematischen Stadtbezirk
Chicagos, in dem Unterpriviligierte kostenlos trainieren konnten.
- schon aus dem antiken Athen berichtet der Autor Poliakoff über Faustkampfsportstätten:
….es war kein Zufall, sondern entsprach einem sozialen Bedürfnis, daß die
griechischen Städte eine Reihe kleinerer Einrichtungen besaßen,…. als Ausdruck
des Wunsches ihrer Bürger … ein ungefährliches und nützliches Ventil für ihren
Selbstbestätigungsdrang zu geben, der sonst das Gewebe bürgerlicher
Harmonie zerreißen konnte.