Nach einem Jahr der intensiven Vorbereitung, einem halben Jahr zusätzlichen Trainings 1 x die Woche in Rheda-Wiedenbrück bei Rainer Andruhn (6. Dan) und Birgit Andruhn (6. Dan), haben Frederik Bröckling und Frank Bentlage erfolgreich die Prüfung zum 1. Dan (1. schwarzer Gürtel) abgelegt.
Die Prüfung zum 1. Dan ist eine komplexe Abfrage aller bisher gelernten Techniken bis hin zur kompletten Ausarbeitung der Kata (Nage-no-kata). Im Vergleich zu den normalen Kyu Prüfungen wird bei dieser Prüfung ein hoher Qualitätsstandard erwartet.
Alle 67 Wurftechniken aus dem Kodokan können stichprobenartig abgefragt werden. Es müssen 7 verschiedene Würfe gezeigt werden, jeweils 3 aus einer Wurfverkettung (Kombination oder Finte) und 3 durch Kontertechniken. Der 7. Wurf ist die jeweilige Spezialtechnik, diese muss nicht nur demonstriert und erläutert, sondern auch technisch und taktisch genau beschrieben werden. Die Theorie beinhaltet die Berücksichtigung des Gleichgewichts, die Kontaktpunkte zwischen Tori und Uke, die Kräfteeinwirkung und das Erarbeiten eines Griffs. Es muss zudem erklärt werden, warum diese Technik die persönliche Spezialtechnik ist, für Frederik war es der Tsuri Goshi (Hüftzugwurf) und für Frank der Harai Goshi (Hüftfeger), beide aus der Gruppe der Koshi-waza.
Das Bodenprogramm besteht aus 9 Aktionen unter Berücksichtigung der drei Prinzipien Halten, Hebeln und Würgen.
Die Kata ist eine festgelegte und namentlich benannte Abfolge von Wurftechniken. Die Nage-no-kata wurde als erste Kata von Jigoro Kano 1887 selbst entwickelt. Sie besteht aus 5 Wurfgruppen Te-waza (Handwürfe), Koshi-waza (Hüftwürfe), Ashi-waza (Fußwürfe), Ma Sutemi Waza (gerade Opferwürfe) und Yoko Sutemi Waza (seitliche Opferwürfe) die jeweils rechts und links ausgeführt werden. Die 30 verschiedenen Wurftechniken aus den 5 Gruppen müssen jeweils so gezeigt werden, dass Toris Wurfausübung im Zentrum der Ausführungsfläche (Mattenmitte) geschieht.
Wir gratulieren Frederik und Frank ganz herzlich zu dieser herausragenden Leistung und bedanken uns auch bei Sascha Ernsthuneke (2. Dan), der als Uke für beide zur Verfügung stand.